Chronik

Der Wassersportverein (WSV), der im örtlichen Vereinsleben zu den Mitglieder starken Vereinen zählt und auch im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde seinen festen Platz hat, kann im Jahre 2001 auf sein 75-jähriges Bestehen zurück blicken. Wie in einem langen menschlichen Leben, gibt es auch bei einem Verein im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Höhen und Tiefen, Erfolge und Rückschläge. Dies gilt auch für den WSV, aus dessen Geschichte zwei markante Ereignisse besonders hervor zu heben sind: Das Vereinsverbot im Jahre 1933 durch die Machthaber des 3. Reiches, welches das Vereinsleben zum Erliegen brachte, und der Erwerb und Ausbau des heutigen Vereinsgeländes am See Freigericht West, der die Impulse gab für die stetige Aufwärtsentwicklung im Verein.

“Aus den Anfängen”

Als sich in den Jahrzehnten vor und nach dem Wechsel zum 20. Jahrhundert in Deutschland Menschen mit den gleichen Zielen und Interessen zusammen fanden , war das Motiv zunächst einmal nicht der sportliche Wettkampf sondern einfach nur der Wunsch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die anfänglich kleinen Gruppen Licht, Luft und Wasser beim Baden genießen konnten. Das war damals durchaus nicht selbstverständlich, denn der Schwimmsport war bei Weitem nicht so populär wie beispielsweise das Turnen oder der Fußball, der sich bereits zum Massensport entwickelt hatte.

Die Wurzeln des Schwimmsportes, so berichtet die Festschrift des Deutschen Schwimm Verbandes, die anlässlich dessen 100-jährigen Bestehens heraus gegeben wurde, reichen in Deutschland bis in das 18. Jahrhundert zurück. 1817 wurde im Auftrag des preußischen Königs die erste Schwimmanstalt an der Oberspree eröffnet, wenn auch aus mehr staatlichen, militärischen Interessen, der erste Schwimmverein wurde 1878 gegründet und der erste Schwimmverband 1886 ins Leben gerufen. Trotzdem interessierte sich, allgemein gesehen, nur ein relativ kleiner Kreis für das Schwimmen.

Wie vielerorts, entwickelte sich ein größeres Interesse auch in Großkrotzenburg erst nach dem 1. Weltkrieg. So fand sich 1926 fand sich am Ort ein Kreis zusammen, der nicht – wie amtlich geregelt – nur dienstags und freitags im Main baden wollte, sondern eine generelle Badegenehmigung anstrebte. „Wegen der Gefährdung der Badenden durch die Schiffe“ tat sich die Gemeinde mit einer entsprechenden Genehmigung allerdings recht schwer. Diese wurde schließlich am 17. September 1926 erteilt, dem Datum, das auch als Gründungsdatum für den WSV gilt. Im damaligen Gasthaus „Zum Anker“ (Borngasse) fand die Gründungsversammlung für den Wassersportclub 1926 Großkrotzenburg statt, es wurde eine Vereinssatzung beschlossen und der neue Verein meldete sich beim Arbeiter- Turn- und Sportbund als Mitglied an. Mit tatkräftiger Unterstützung zweier ortsansässiger Baufirmen und großem Einsatz durch die jungen Mitglieder und deren Freunde entstand schnell der erste Vereins-Badeplatz am Main, etwa in Höhe des heutigen Nato-Übergangs.

“Sport und Geselligkeit”

Von Beginn an wurde beim WSV die Geselligkeit im Verein groß geschrieben. Bereits im ersten Jahr des Bestehens, bei der Fastnacht 1927, wurde im Vereinslokal „Anker“ ein Maskenball veranstaltet, der danach alljährlich stattfand und über viele Jahrzehnte hinweg, bis Mitte der achtziger Jahre, als „Schwimmer-Maskenball“ zur Vereinstradition und festen Größe bei der „Krotzebojer Fastnacht“ gehörte. Auch bei sonstigen Veranstaltungen, beispielsweise einer Jubelfahrt mit selbst gebautem Floß, ging es beim WSV lustig zu. Da es weder von der öffentlichen Hand noch von Verbandsseite irgendwelche Zuschüsse für die Vereinsarbeit gab, war der Verein auch weiterhin auf die Bereitschaft zur Unterstützung seitens der Mitglieder angewiesen. Viele ungezählte Arbeitsstunden wurden so bei der Unterhaltung und dem Ausbau der Badeanstalt am Main geleistet. Dazu gehörte auch der alljährliche Auf- und Abbau der Badeanlagen, der wegen der Hochwassergefahr auf Anordnung der Gemeinde durchgeführt werden musste. Diese Arbeiten wurden dann regelmäßig mit einem geselligen Abend abgeschlossen, wie überhaupt das fröhliche, gesellige Leben und ein besonders ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt wurde, das sich zumindest in Teilen glücklicherweise bis zum heutigen Tage erhalten hat.

Bereits 1928 nahmen WSV-Sportler erstmals auch an einer schwimmsportlichen Veranstaltung, die in Großauheim stattfand, teil, 1929 trat der WSV erstmals selbst als Veranstalter auf und richtete zusammen mit Offenbacher Sportfreunden die ersten Schwimmwettkämpfe aus, die am Abend mit einem viel bestaunten Lampionschwimmen auf dem Main endeten. Von da an wurden regelmäßig Schwimmfeste in der Umgebung besucht, unter anderem aber auch das des Arbeiter-Turnvereins Großkrotzenburg im Mai 1930. Mit dem Schwimmsport ging es allgemein und auch in Großkrotzenburg aufwärts. Waren es im Gründungsjahr noch 50 Freunde des Wassersports, die dem WSV angehörten, so stieg deren Zahl bis zum Jahr 1933 auf stattliche 250 Mitglieder.

“Wiederaufbau nach Vereinsverbot”

Der Verein stand in voller Blüte, als unvermittelt das dunkelste Kapitel in Deutschland und auch in der Vereinsgeschichte des WSV anbrach: Hitler war im Januar 1933 an die Macht gekommen und schon im ersten Jahr der Naziherrschaft musste auch der Wassersportverein aufgelöst werden, wie so viele andere, den Machthabern des Dritten Reiches nicht ins Konzept passende Vereine und Organisationen im gesamten Reichsgebiet. Damit verbunden waren die Schließung und der Abriss der Badeanstalt am Main. Bei dem damaligen Vereinskassierer wurde gar eine Hausdurchsuchung vorgenommen; alle Vereinsunterlagen wurden konfisziert und gingen verloren. Damit hatte der WSV aufgehört zu existieren, wenn sich auch ein treuer Kreis von Mitgliedern weiterhin zum Baden traf.

Die Naziherrschaft endete 1945, nach einem entsetzlichen Krieg, der von vielen Millionen von Menschen in ganz Europa fürchterliche Opfer verlangt hatte. Auch beim WSV hatte der Krieg zahlreiche Lücken unter den Mitgliedern gerissen, Hunger, Not und Armut unter den Menschen waren groß und so stand in den ersten Nachkriegsjahren der Kampf ums Überleben an erster Stelle. Es dauerte bis 1947, bis der Verein im damaligen Gasthaus „Adler“ in der Nebenstraße neu ins Leben gerufen wurde, zum 1. Vorsitzenden wurde Karl Huth gewählt. Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse ließen weder auf sportlicher noch auf geselliger Ebene große Aktivitäten zu. So wurde beim WSV beispielsweise das Jahr 1950 mit Einnahmen von 1349 Mark und Ausgaben von 1360 Mark, also mit einem Fehlbetrag von elf Mark, abgeschlossen. Trotzdem entschlossen sich die Mitglieder in diesem Jahr zum Ankauf einer Baracke, die am nördlichen Ufer des Sees „Freigericht West“ aufgestellt wurde; der WSV hatte wieder ein , wenn auch kärgliches, Zuhause und das Vereinsleben bekam positive Impulse. Bereits im Jahre 1947 hatte sich beim WSV eine Theatergruppe etabliert, die mit nur geringen Unterbrechungen bis heute Jahr für Jahr mit ihren oft selbst geschriebenen Aufführungen die Weihnachtsfeiern des Vereins bereichert. Auch auf dem sportlichen Sektor ging es aufwärts: 1952 wurde eine Jugendgruppe ins Leben gerufen, der WSV wurde Mitglied im Landessportbund Hessen und im Saal des Vereinslokals „Niederwald“ wurden im Winterhalbjahr Gymnastikstunden abgehalten.

Die folgenden Jahre bis 1957, dem Jahr des 30-jährigen Vereinsjubiläums, das unter Beteiligung vieler befreundeter Vereine gefeiert wurde, waren dem Aufbau der Wettkampfmannschaft und dem Ausbau des Schwimmgeländes gewidmet. 1955 trat der WSV mit einer schwimmsportlichen Veranstaltung auf den Plan, deren durchschlagender Erfolg wohl von keinem der Verantwortlichen erwartet worden war. Damals „Dreieckschwimmen“ genannt, entwickelte sich dieser Schwimmwettbewerb zu dem Langstreckenschwimmen, das auch heute noch alljährlich mehrere Hundert Schwimmer aus ganz Deutschland und von einem befreundeten, tschechischen Verein anlockt. In seinem Bemühen, der Sportmannschaft außerhalb der Badesaison Trainingsmöglichkeiten zu verschaffen, wurde es damals mit Unterstützung des Hessischen Schwimmverbandes ermöglicht, regelmäßig alle 14 Tage das Hallenbad in Offenbach zu benutzen.

“Neues Gelände und Vereinsheim”

Nach dem die Gemeinde im Jahr 1957 plante, den gesamten Uferbereich zu einem öffentlichen Strandbad auszubauen, es erhielt den Namen „Spessartblick“, wurde dem WSV der 1953 für 20 Jahre abgeschlossene Pachtvertrag gekündigt und ihm ein neues Gelände – das heutige Vereinsgelände – zugewiesen. Mit der Gemeinde wurde nun ein Erbpachtvertrag über 99 Jahre abgeschlossen, der WSV erhielt außerdem eine finanzielle Entschädigung. Und wieder gab es für die Mitglieder viel Arbeit, denn das neue Gelände musste erst urbar gemacht werden, ehe an weitere Schritte gedacht werden konnte.

Ein erster Schritt erfolgte im Jahr 1958 mit dem Beschluss zum Bau eines Vereinsheims. Ein Beschluss, der sich in der weiteren Geschichte des WSV als richtungweisend und überaus positiv für das Vereinsleben, sowohl auf sportlichen wie auch im gesellschaftlichen Bereich, herausstellen sollte. Gerechnet wurde mit einem Kostenaufwand von 64 000 Mark, für den Verein damals eine gewaltige Summe, wovon der WSV in Selbsthilfe 22 000 Mark aufbringen sollte. Dies ging nicht ohne die tatkräftige Unterstützung durch die Mitglieder, von denen jedes zur Ableistung von 20 Arbeitsstunden oder zur Zahlung eines Betrages von 50 Mark verpflichtet wurde. Trotzdem wurde das Werk angegangen und letztendlich auch zu einem guten Abschluss gebracht.

Allerdings wurde der Verein in der Bauphase auch von einigen Turbulenzen nicht verschont. 1960 gehörten dem WSV 120 erwachsene und 36 jugendliche Mitglieder an; sportliche Wettkämpfe konnten jedoch nicht durchgeführt werden, weil die Schwimmbahn noch nicht ausgebaut war. Der amtierende Sportleiter trat in diesem Jahr von seinem Amt zurück und die Jugend war nicht mehr zu Wettkämpfen zu bewegen. Als schließlich im September der gesamte Vorstand zurück trat, wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung ein neuer Vorstand mit Richard Scherer als 1. Vorsitzender und Rudi Weil als Kassierer gewählt. Ein guter Griff, denn diese beiden engagierten Mitglieder versahen ihre Ämter danach über einen sehr langen Zeitraum und sorgten damit für eine kontinuierliche Entwicklung des WSV. Richard Scherer amtierte bis 1978, Rudi Weil bis 1976. Das Vereinsheim konnte schließlich am 21. Juli 1962 seiner Bestimmung übergeben werden.

“Erfolgreiche Weiterentwicklung”

Ab Mitte der sechziger Jahre machte sich die gezielte Jugendarbeit des WSV auch im überregionalen Bereich überaus positiv bemerkbar. Aushängeschild war damals die Jugendschwimmerin Doris Dzienisienko (heute Noe), deren großartige Erfolge unter Trainer Heinrich Arnheiter im Sportteil dieser Chronik besonders gewürdigt wird. Eine erhebliche Verbesserung des Trainingsbetriebs der Sportmannschaft trat ein, als 1969 das Hallenbad eröffnet wurde und dem WSV regelmäßige Trainingsstunden eingeräumt wurden. Besondere Ereignisse im Vereinsleben bescherte das Jahr 1970. Da besuchte zunächst die Sportmannschaft im Juli die Sportfreunde im französischen Conflans, der Partnerstadt von Großauheim, im August wurde gemeinsam mit dem Auto- und Motorradclub ein großes Strandfest gefeiert und im Oktober schließlich konnte die Einweihung des Terrassen-Neubaues des Vereinsheimes erfolgen, das damit noch mehr zum Mittelpunkt des Vereinslebens wurde. Dazu gehört auch die in diesem Jahr erfolgte Gründung einer Frauengruppe, die sich seit dieser Zeit, auch heute noch, wöchentlich in geselliger Runde zu Handarbeiten trifft. Auch die Strandfeste wurden mit großem Erfolg in der nachfolgenden Zeit fortgesetzt; heute besitzen sie unter dem neuen Namen „Beachparty“ große Anziehungskraft weit über die Ortsgrenzen hinaus.

1972 reiste eine große Delegation von Aktiven und Betreuern des WSV wieder zu einem Besuch nach Conflans. Der Gegenbesuch der französischen Sportfreunde erfolgte im September und wurde von einem tragischen Unfall überschattet. Auf der Fahrt der französischen Mannschaft von Großauheim nach Großkrotzenburg gab es einen Autounfall, bei dem zwei Insassen tödlich sowie zwei weitere schwer verletzt wurden. An der Beisetzung in Conflans nahm auch eine Delegation mit Mitgliedern des WSV und der Gemeinde teil. Dabei wurden auch erste Kontakte mit Vertretern der Conflans benachbarten Stadt Achères geknüpft, aus denen sich später die Verschwisterung mit der Gemeinde Großkrotzenburg entwickelte. Weitere An- und Umbauarbeiten am Vereinsheim – die Mitglieder entrichteten dazu wieder einen Sonderbeitrag – konnten 1973 zum Abschluss gebracht werden, 1974 waren wieder die Sportfreunde aus Conflans zu Gast und 1975 wurde die auch heute noch aktive Frauen-Gymnastikgruppe gegründet. Nicht unerwähnt bleiben sollen die zahlreichen Vereinsausflüge und Wandertage, die in den siebziger und achtziger Jahren das gesellige Leben im WSV mit prägten.

Mit einer gelungenen akademischen Feier sowie einem großen, dreitägigen Fest beging der Wassersportverein 1976 seinen 50. Geburtstag, wobei der Vereinsvorstand durch eine große Zahl von ehrenamtlichen Helfern aus dem Kreis der Mitglieder bei der Organisation und Durchführung unterstützt wurde. Im Rahmen der Nachwuchsarbeit wurde beim WSV im Jahre 1977 die Gruppe „Seepferdchen“ ins Leben gerufen; eine Aktion, mit der die ganz kleinen Mitglieder mit Wasser und Schwimmen vertraut gemacht werden und die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Viele der kleinen „Seepferdchen“ wechseln dann später in die Wettkampfmannschaft des WSV über. Tauchsportbegeisterte Mitglieder des WSV schlossen sich 1979 zusammen und etablierten sich im WSV als Tauchsportabteilung, die sich im Laufe der Jahre zu einer überaus aktiven Gruppe innerhalb des Vereins entwickelt hat.

Eine besondere Veranstaltung fand im Jahre 1981 auf dem Vereinsgelände statt. Der WSV war Ausrichter des ersten, hessenweiten „Swim In“, einem Landestreffen der hessischen Sportjugend. Dieser gut besuchten Veranstaltung folgten in späteren Jahren ebenso erfolgreiche weitere Treffen sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene. Der WSV hatte in dieser Zeit aber auch mit einem großen Problem zu kämpfen: Das Vereinsheim hatte starke bauliche Schäden erlitten, die durch das starke Absinken des Grundwasserspiegels verursacht worden waren. Auch der Seewasserspiegel war damals um bis zu einem Meter zurück gegangen. Hauptgrund dafür war, dass es eine Reihe von Jahren mit sehr heißen Sommermonaten mit extrem wenigen Niederschlägen gegeben hatte. Die Gebäudeschäden waren so umfangreich, dass man beim WSV sogar den Neubau des Vereinsheims diskutierte, sich dann jedoch für eine Sanierung mit gleichzeitigem Anbau eines Umkleide- und Duschraumes entschied.

Eine für Großkrotzenburg neue Sportveranstaltung gab es beim WSV im Jahre 1985, als im Sommer in Zusammenarbeit mit dem heutigen Präsidenten der Deutschen Triathlon Union, Dr. Martin Engelhardt aus Hanau, die deutschen Triathlonmeisterschaften für Ärzte und Apotheker ausgetragen wurden. Es folgten ein Jahr später sogar die Weltmeisterschaften für Ärzte und Apotheker sowie im Jahre 1987 noch einmal die „Deutschen“. Auch die Deutschen Jugendmeisterschaften der Deutschen Triathlon Union wurden in Großkrotzenburg ausgetragen.

Viel Anklang und hervorragenden Besuch gab es auf dem Vereinsgelände im Sommer 1989 im Rahmen eines Familienfestes, wegen der vielen Kinder auch „Seepferdchenfest“ genannt. Im Jahre 1990 hielt auch der Fußball beim WSV Einzug: Es wurde erstmals eine Mannschaft für die Teilnahme an der Sportwerbewoche des FC Germania gebildet. Seit dem treten die WSV-Kicker in jedem Jahr, lautstark unterstützt von ihrer großen Fangemeinde, mit guten Erfolgen beim Turnier der Ortsvereine im Oberwaldstadion an.

Freundschaftliche Beziehungen pflegt der WSV seit 1992 mit dem tschechischen Schwimmverein aus Vysoký Mýto, dessen Mannschaft damals erstmals am Langstreckenschwimmen teilnahm. Seit dem gibt es alljährlich Besuche und Gegenbesuche zwischen den beiden Vereinen. In den Folgejahren gab es auf dem Vereinsgelände und den Einrichtungen weitere Verbesserungen, beispielsweise beim Zugang zum Wasser, durch Anpflanzung von Bäumen und die Aufstellung neuer Container für die Aufbewahrung von Geräten und Liegen. Von der Gemeinde wurde ein Elektroboot übernommen, das beim Training und bei Wettkämpfen zur Sicherung der Teilnehmer beiträgt. Einen Rückschlag verkraften musste die Sportabteilung im Jahre 1996, als das Hallenbad wegen diverser Schäden geschlossen werden musste und lange Zeit verging, ehe die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und das Bad wieder eröffnet werden konnte. Erst danach konnte der WSV daran gehen, eine neue Sportmannschaft aufzubauen, was jedoch mittlerweile mit gutem Erfolg gelungen ist. Auch beim Langstreckenschwimmen gab es 1996 eine Neuheit, denn erstmals gab es auch einen Wettbewerb über die 5000-Meter-Strecke.

“Gute Perspektiven”

Mit umfangreichen Renovierungs- und Sanierungsarbeiten wurden bereits im Jahre 2000 die Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr 2001 begonnen. Schließlich will sich der WSV auf seiner schönen Anlage am See bei den verschiedenen Veranstaltungen von seiner besten Seite zeigen. Es wird jedoch nicht nur gefeiert, auch auf dem sportlichen Sektor gibt es neben den bekannten Wettbewerben eine neue Herausforderung, denn im Juni ist der WSV erstmals auch Gastgeber für die Durchführung der Deutschen Freigewässermeisterschaften.

Trotz einiger Rückschläge und Tiefpunkte hat der WSV in den nun 75 Jahren seines Bestehens eine überaus positive Entwicklung genommen, getragen von dem Engagement seiner Vorstände sowie dem Zusammengehörigkeitsgefühl und dem uneigennützigen Einsatz vieler Mitglieder. Seit 1976, dem Jahr des 50. Jubiläums, ist die Mitgliederzahl von 392 auf heute 830 gestiegen, die Zahl der darin enthaltenen Jugendlichen stieg im gleichen Zeitraum von 151 auf 220. Dies dürfte auch für die Zukunft Garant dafür sein, dass der Verein seinen selbst gestellten Aufgaben sowohl auf dem sportlichen als auch dem gesellschaftlichen Bereich gerecht werden kann.