Langstreckenschwimmen

Langstreckenschwimmen in Großkrotzenburg – Veranstaltungen mit langer Tradition

Breits im Jahr 1959 veranstaltete der Wassersportverein Großkrotzenburg erstmals im See Freigericht West einen Schwimmwettkampf. Aufgrund der Streckenführung, einem Dreiecks-Kurs, nannte man es damals Dreiecksschwimmen. Zu dieser Zeit war es durchaus üblich, Schwimmwettkämpfe in natürlichen Freigewässern durchzuführen, gab es doch sehr wenig Frei- oder gar Hallenbäder.

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Das Langstreckenschwimmen des WSV Großkrotzenburg ist eine der wenigen Freigewässer-Veranstaltungen, die heute immer noch ausgetragen werden. In den vergangenen Jahren ist auch wieder eine wachsende Beliebtheit erkennbar, die Meldezahlen steigen deutlich an und erreichten in den vergangen Jahren das hohe Niveau wie in den 70iger Jahren.

Der Wettkampf nennt sich heute „Internationales Langstreckenschwimmen“ und ist in Schwimmerkreisen als „Großkrotzenburger Seeschwimmen“ bekannt. Ausgetragen werden Wettkämpfe von 200 m bis 2 km, die in jedem Jahr von vielen Vereinen aus dem gesamten Bundesgebiet besucht werden.

Im Jahr 1991 nahm erstmals die tschechische Mannschaft von Karosa Vysoké Mýto am Langstreckenschwimmen teil. Sie werden verstärkt durch Schwimmer der tschechischen Jugendnationalmannschaft, deren Trainer Augustin Andrle aus Vysoké Mýto ist. Seither verbindet die Großkrotzenburger Schwimmer ein freundschaftliches Verhältnis mit den Sportlern aus Tschechien, es werden vom Wassersportverein Fahrten zu den Wettkämpfen in Vysoké Mýto unternommen und die tschechischen Freunde kommen jährlich zum Langstreckenschwimmen nach Großkrotzenburg.

Im Jahre 1998 entschloss sich der Hessische Schwimm Verband, Meisterschaften im Langstreckenschwimmen auszutragen. Der Wassersportverein Großkrotzenburg war für den Hessischen Schwimm-Verband aufgrund seiner großen Erfahrung in der Ausrichtung von Freigewässerveranstaltungen der erste Ansprechpartner.     
Bis zum heutigen Zeitpunkt werden die Hessischen Meisterschaften über zwei und fünf Kilometer jährlich in Großkrotzenburg ausgetragen, woran sich auch die Schwimmer des WSV Großkrotzenburg mit großem Erfolg teilnehmen.

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So gewann die Mannschaft des WSV Großkrotzenburg in der Besetzung Jenny Ostheimer, Timo Dörr und Boris Emmerich 1999 den Titel des Hessischen Mannschaftsmeisters über fünf Kilometer. Im Jahr 2000 und 2001 gewann der Großkrotzenburger und ehemalige WSV-Schwimmer Nils Pitterling die Hessenmeisterschaft der offenen Klasse über 5 km.

Mit Julia Jung aus Dillenburg konnte im Jahr 1997 eine mehrfache Welt- und Europameisterin ihre Premiere im Freigewässerschwimmen im Großkrotzenburger See feiern. Sie gewann hierbei auch gleich den Wettkampf über 5 km. Im Jahr 1998 waren große Teile der Deutschen Langstrecken-Nationalmannschaft am Start, die auch in allen Rennen die Wettkämpfe dominierten.

Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2001 anlässlich des 75-jährigen Vereinsbestehens bilden aus sportlicher Sicht die Deutschen Meisterschaften im Langstreckenschwimmen, die der Deutsche Schwimm Verband nach Großkrotzenburg vergeben hat. Vom 22.- 24. Juni fanden in Großkrotzenburg die Wettkämpfe um den Deutschen Meistertitel über 5 km und 25 km statt. Mit 273 Meldungen aus 105 Vereinen waren dies zum damaligen Zeitpunkt die bestbesuchtesten Langstreckenmeisterschaften in der noch jungen Geschichte dieser interessanten Sportart.

Für Peggy Büchse, Deutschlands bekannteste deutsche Langstreckenschwimmerin, waren dies ihre letzten Deutschen Meisterschaften, bevor sie im Jahr 2002 ihren Rücktritt erklärte und sie gewann über 5 km ihren letzten Deutschen Meistertitel. Die weiteren Titel gingen an Thomas Lurz (5km), Christian Hansmann (25 km) und in einem toten Rennen an Angela Maurer, Britta Kamrau und Cindy Persoons (25 km). Timo Dörr vom WSV Großkrotzenburg gewann über 5 km in seiner Altersklasse die Silbermedaille und erreichte somit einen der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte.

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2003 fand das 47. Langstreckenschwimmen statt, bei dem gemeinsam mit den Hessischen Meisterschaften fast 580 Meldungen erreicht wurden. Es waren Vereine aus 6 Bundesländern sowie Tschechien am Start. Mit ausgetragen wurde auch erstmals ein Rennen im Rahmen des Deutschland-Cup`s, wo auch Breitensportler ohne Vereinszugehörigkeit teilnehmen können. Der Wettkampf ist bei den Schwimmern auch wegen der Möglichkeit zum Zelten sowie des Rahmenprogramms, u. a. mit einer Disco, sehr beliebt.